Wachsender Stresspegel
Studien belegen einen wachsendem Stresspegel durch digitale Medien. Fast jeder zweite Befragte erlebt demnach die fortschreitende Digitalisierung nicht als Bereicherung, sondern als Stress.
Verstärkt werden kann dieses Problem, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter auffordern, in Corporate-Blogs und #Socialmedia-Plattformen wie Facebook oder Twitter aktiv zu werden, um die Sichtbarkeit der eigenen Organisation in Suchmaschinen und in unternehmensbezogenen Teilzielgruppen zu steigern oder neue Kunden zu gewinnen.
EDV-Fachmann Pascal Reinheimer: „Immer mehr Unternehmen öffnen sich dem Corporate Blogging. Das bringt zusätzliche Beanspruchungen.“ Allerdings macht EDV-Netzwerk-Experte Pascal Reinheimer auch darauf aufmerksam, dass das eigene Verhalten eine wichtige Rolle für die empfundene Störung und Belastung durch digitale Medien spielt: „Vor allem jüngere Fach- und Führungskräfte rufen ihre Mails mehrfach pro Stunde ab – laut Ernst & Young-Studie ist das jeder zweite unter 30.“
Wie kann man sich selbst Entlastung von der digitalen Datenflut schaffen? Der Darmstädter IT-Experte rät zu einem strikten Zeitmanagement. „Definieren Sie sich bestimmte Mail- und #Socialmedia-Auszeiten am Tag, in denen Sie größere Arbeiten am Stück erledigen, tiefer in einen Arbeits- oder Entwicklungsauftrag eintauchen – oder sich schlicht und einfach vom digitalen Datenstress erholen. Niemandem ist zuzumuten, rund um die Uhr erreichbar zu sein. Und wer seine Arbeitskraft nachhaltig erhalten will, ist gut beraten, sich darauf auch nicht einzulassen.“
Geregelte Abläufe
Geregelte Abläufe bei Ihrer digitalen Erreichbarkeit schaffen. Der Darmstädter Systemadministrator weiß, wovon er spricht: Natürlich ist er mit seinem im Großraum Frankfurt aktiven Systemhaus, der reinheimer systemloesungen, im Notfall für seine Klienten erreichbar. Darunter befinden sich ausgesprochen sensible Einrichtungen wie die Ballenberger, Freytag, Wenisch – Institut für klinische Forschung GmbH, die im Falle eines Netzwerk-Problems sehr zeitnah sofortigen Support durch kompetente IT-Experten benötigen würden, damit laufende Testreihen nicht gefährdet werden.
EDV-Troubleshooter Reinheimer: „Wir regeln solche Ruf- und Mailerreichbarkeiten im Team, wechseln uns ab und arbeiten auch dabei nach ISO 9001-zertifizierten Abläufen. Im Falle eines Systemabsturzes brauchen unsere Kunden psychisch und physisch fitte Ansprechpartner, die in ihrer Freizeit und damit außerhalb ihrer Einsatzzeiten ausreichend Zeit haben, sich regenerieren.“
Eine Gefahr, die bei digitalen Nachrichten besteht, ist nach Angaben des Darmstädter Informatikers: „Mit Mails oder zum Beispiel auch WhatsApp-Messages oder SMS-Nachrichten können Absender Adressaten sehr leicht in Verzug setzen; denn Datum, Uhrzeit und auch Lesebestätigungen sind ja abgespeichert. Auch deshalb sind Team-interne Absprachen so wichtig, wann wer erreichbar sein und zum Beispiel auf eine Mail zu reagieren hat. Das lässt sich zum Beispiel über umlaufende Rufbereitschaften regeln.“
Das Umfrageinstitut YouGov hat ermittelt, dass fast jeder zweite Beschäftigte seine Mails auch nach Feierabend checkt. Und rund 30 Prozent schauen auch im Urlaub mindestens einmal in ihr Mail-Account. Jeder Dritte empfindet es als belastend, auch in der Freizeit ständig erreichbar zu sein, so die YouGov-Studie. Vor allem größere Unternehmen beginnen zu handeln, um Abhilfe zu schaffen. Der Volkswagen-Konzern beispielsweise hat in einer Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat zum Umgang mit dienstlichen Smartphones festgelegt, dass Mitarbeitern nach Feierabend keine E-Mails mehr vom Unternehmens-Server aus zugestellt werden. Continental gibt der Belegschaft Hinweise zur elektronischen Nichterreichbarkeit. Bei der Deutschen Telekom sind leitende Angestellte aufgerufen, ihren Mitarbeitern im Urlaub beziehungsweise nach Feierabend keine Mails zuzusenden.
Das Schlagwort vom digitalen Burnout und die Frage: Entstehen digitaler Stress und Burnout allein am Arbeitsplatz?
Auf dem Weg in die Industrie 4.0 denken die Sozialpartner – Unternehmen und Arbeitnehmervertreter – intensiv auch über psychische Belastungen infolge der digitalen Datenflut nach.
Das Schlagwort vom „Burnout“ macht die Runde. In Frankfurt, dem Operationsgebiet der EDV-Dienstleister von reinheimer systemloesungen, diskutierten IG Metall und die Spitze des Arbeitgeberverbandes GESAMTMETALL im Herbst 2016 bei einem gemeinsamen Zukunftskongress über Chancen und Risiken durch Big Data und die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Produktionsprozessen.