Anlass für diesen Exkurs zurück in vor-digitale Zeiten gibt uns die „kleine Liebeserklärung an das Mixtape“, die Golem.de zum 45. Geburtstag des Sony Walkman veröffentlichte.
Mixtapes auf Kompaktkassette waren handgefertigt. Man saß am Kassettenrekorder und zeichnete in Echtzeit (schnelles Rippen von CDs oder eben mal ein MP3-File kopieren – das kam erst deutlich später!) ausgesuchte Lieblings-Songs aus der eigenen Plattensammlung auf. Wichtig auch: Auf die Zeiger der Aussteuerungsinstrumente achten, damit es nicht verzerrt. Zu leise Aufnahmen: mehr analoges Rauschen!
Man wartete auf entsprechende Songs auf dem Lieblingsradio-Sender, um diese dann auf Kassette mitzuschneiden. Unfassbar war der Ärger, wenn der Moderator in den Fade-Out am Schluss des Stücks hineinquasselte. Dafür gab es nach Erinnerung des Schreibers dieser Zeilen sogar Kassettenrekorder, mit denen man im Nachhinein einen verfrühten Fade-out produzieren konnte.
Knistern und Knacker der Schallplatte waren drauf. Ebenso das unvermeidliche Bandrauschen. Letzteres wurde durch Rauschunterdrückungssysteme wie Dolby-B und das spätere Dolby-C beherrschbarer.
Eine besondere Form des Mixtapes trug durchaus kommerzielle Züge: In Clubs und Diskotheken schnitten angesagte DJs ihre Mix-Abende mit und verkauften die so produzierten Kassetten an Gäste.
Das komponierte Tape war bisweilen selbst eine „Liebeserklärung“, wie der Schreiber dieser Zeilen erinnert. Ausgefallene und große Plattensammlungen waren in Zeiten vor Spotify etwas Besonderes (und teuer!). Auch heute kann man Spotify-Playlists virtuell mit seiner Community teilen. Analoge Mixtapes auf Kompaktkassette waren aber etwas sehr Persönliches. Man überlegte sich bezogen auf den Empfänger – im Fall des Autors: der Empfängerin – sehr genau, welche Songs aus dem eigenen Plattenarchiv in welcher Reihenfolge aufs Band sollten. Damit teilte man auch etwas über sich selbst mit.
Anders als heutige Algorithmus-gesteuerte Playlists von Streaming-Anbietern war ein gut gemachtes Mixtape etwas sehr Persönliches. Natürlich kann man auf Spotify auch heute manuell digitale Lieblingssongs zusammenstellen und diese Liste teilen. Aber das sind nur wenige schnöde Klicks. Kein Vergleich zur zeitaufwändigen Produktion eines Mixtapes mit 2 x 45 Minuten oder höchstens 2 x 60 Minuten bei C120-Kassetten Musikmix!
Der 1999 verstorbene Sony-Mitgründer Akio Morita ist Wegbereiter der kleinen analogen Kassetten-Abspielmaschine, die weltweit Furore gemacht hat. Natürlich gab es auch Me-too-Produkte anderer Marken. Aber bei einem tragbaren Kassettenspieler musste „Sony“ und „Walkman“ draufstehen! Sonst war das statusmäßig ein Ausfall! „It’s a Sony“ war ein Must und brachte dem japanischen Konzern Milliardenumsätze.
Bis zum Debüt des MP3-Spielers iPod von Apple. Steve Jobs stellte das erste Gerät mit 5GB-Festplatte am 23. Oktober 2001 vor. Auch der iPod ist seit Mai 2022 Technologiegeschichte – Produktionsstopp. iPhones und andere Mobiltelefone haben ihn als mobilen Musikspieler abgelöst.
Doch die Musikkassette lebt weiter. Und auch der Walkman ist wieder auferstanden. 2023 Walkman-Comeback in der digitalen Neuzeit: „We are rewind“ hat einen Kassetten-Player herausgebracht, der mit seinem kantigen Alugehäuse dem Sony-Ur-Walkman TPS-L2 ähnelt, allerdings mehr Komfort bietet. Kopfhörer können über Bluetooth drahtlos verbunden werden. Zudem kann das moderne Retro-Gerät via USB geladen werden. Etwas Bandrauschen ist nach wie vor inklusive.
Und der alte Walkman ist bei manchen in Zeiten analoger Musikrevival und der Rückkehr von Vinylscheiben und teilweise sündhaft teurer Plattenspieler auch bei Manchen Kult. Davon zeugen Angebote im Netz. Sonys Ur-Walkman TPS-L2 wird dort zu Preisen bis zu über 2000 Euro angeboten!
Die Kompaktkassette lebt in bestimmten Szenen ebenfalls weiter. Indie-Bands und Hip-Hopper veröffentlichen teilweise auf diesem archaischen Medium. Auch Stars wie Kylie Minogue haben es in der jüngeren Vergangenheit getan. PS: In Vor-Disketten-Zeiten diese die Kompaktkassette auch als Massespeicher für Computer.
Auch in Zeiten digitaler – von vielen als anonym empfundener – Vernetzung und künstlicher Maschinenintelligenz ist und bleibt für uns persönlicher Kontakt zu unseren mehr als 120 zumeist langjährigen Kundinnen und Kunden entscheidend. Gemeinsam mit Ihnen gestalten und betreuen wir mit Sorgfalt wirklich bedarfsgerechte und betriebssichere EDV-Infrastrukturen sowie IT-Netzwerke. Für den Medizinsektor (Arztpraxen), für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), für Vereine und NGOs in der Metropolregion Frankfurt-Darmstadt-Wiesbaden.
Wir sind seit einem Vierteljahrhundert als Systemadministratoren aktiv und als professionelle Systemadministratoren auf der Höhe der Zeit. Doch manche in unserem altersgemischten, erfahrenen Team erinnern sich noch an die persönlichen Mixtapes, die man guten Freundinnen und Freunden schenkte. Persönlicher Kontakt bleibt uns auch in digitalen Zeiten wichtig.
Die Systemadministration reinheimer systemloesungen in Darmstadt ist Mitglied der Ingenieurkammer Hessen.
Persönlicher Kontakt zum Computer-Dienstleister reinheimer systemloesungen in Südhessen.
Eine kleine Liebeserklärung an das Mixtape
Rewind Cassette Player kombiniert Retro-Design mit Metallgehäuse, Bluetooth und USB-C