Cybermobbing und andere Gefahren im Netz für Ihre Kinder
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Cybermobbing und andere Gefahren im Netz für Ihre Kinder

97 Prozent aller Kinder und Jugendlichen besitzen laut Jim-Studie ein Mobiltelefon, darüber hinaus sind viele online mit Spielkonsolen, Smart TVs oder Tablets. Auch jedes zweite Kind zwischen 6 und 13 ist schon mobil vernetzt unterwegs. Weil viele unserer Kunden und Mitarbeiter selbst Familie haben, widmen wir vom Systemhaus reinheimer systemloesungen in Darmstadt uns hier auch den Gefahren (beispielsweise Cybermobbing), die die Omnipräsenz des Internets im Kinderzimmer mit sich bringt.

Kinder- und Jugendgefährdung im Netz

Cybermobbing, Cybergrooming – erwachsene Täter machen sich über das Netz an Kinder und Heranwachsende heran –, Online-Spiele, mit denen Kinder und Jugendliche abgezockt werden sollen, Drittanbieterdienste, die hohe Summen über die Telefonrechnung einfordern, Hate-Speech (Hassreden), unangemessene Gewaltdarstellungen – das sind nur einige Bedrohungen, denen junge Menschen ausgesetzt sind.

Eltern verunsichert

Einerseits sind sie durch Medienberichte über virtuelle Übergriffe verunsichert, andererseits können sie ihrem Nachwuchs den Zugang zu digitalen Kommunikationskanälen nicht vorenthalten. Viele sind ihren Kindern bereits vor Jahren in Facebook gefolgt, um zu schauen, was sie dort machen. Das hat sicher dazu beigetragen, dass die Zahl der #fb-Nutzer in Deutschland auf 32 Millionen gestiegen ist. Quelle: Allfacebook.de.

Wenn Facebook nicht privat eingestellt ist, können Eltern hier mitverfolgen, wie sich ihr Kind in diesem sozialen Netzwerk verhält.

Doch was ist mit anderen Diensten? WhatsApp kennen die meisten Angehörigen der Generation Ü19 noch. Die App mit angeblich rund 60 Millionen täglichen Nutzern gehört inzwischen zum Alltag. Ganze Schulen und Freundeskreise kommunizieren damit vorwiegend mobil. WhatsApp ist ein privater Ende-zu-Ende verschlüsselter Dienst. Und damit beginnt das Problem beim Cybermobbing. Es findet unter Ausschluss von Zeugen nur zwischen dem Mobber und dem Gemobbten statt. Nahezu jeder fünfte junge Mensch hat laut JIM-Studie schon Erfahrungen mit verletzenden Inhalten im Netz oder auf dem Mobiltelefon gemacht. Nachzulesen ist das ab Seite 62 dieser Untersuchung.

Elf Prozent aller Jugendlichen gaben auch an, dass bereits beleidigende Fotos und Videos über sie im Netz verbreitet worden sind. „Insofern sind Eltern zu Recht besorgt“, so IT-Experte Pascal Reinheimer, Geschäftsführer des EDV-Fachunternehmens reinheimer systemloesungen in Darmstadt.

Die Zahl der Plattformen und Apps wächst. Kennen Sie beispielsweise TikTok? Dabei handelt es sich um ein chinesisches Videoportal für die Lippensynchronisation von Musikvideos und kurzen Videoclips. Es fungiert zusätzlich als soziales Netzwerk. Darüber können sich fremde Personen Kindern und Jugendlichen nähern. Der App-Dienst ist in den USA wegen Verstößen gegen den Jugendschutz unter Druck geraten und hat deswegen eine Altersgrenze eingeführt, die jedoch leicht zu umgehen sein soll. „Bereits Grundschüler nutzen die App regelmäßig“, schreibt DIE WELT und urteilt: „Jetzt bekommen Eltern ein Problem“.

Dienste wie Teilonym laden anonyme Mobber nach Auffassung des Fachdienstes Heise geradezu ein, „andere fertigzumachen“. Auf den Seiten des App-Anbieters heißt es dazu: „Auf Tellonym hast du die Möglichkeit eine Nachricht zu versenden die anonym sein kann und ausschließlich für den Empfänger sichtbar ist.“ Quelle.

Was Cybermobbing so gefährlich macht – und was tun dagegen?

In der Schule wird auch schon einmal gemobbt. Doch zum einen findet das öffentlich statt und zum anderen ist virtuelles Mobbing rund um die Uhr möglich. Betroffene schämen sich und ziehen sich immer mehr in sich zurück, entwickeln im schlimmstem Fall suizidale Tendenzen.

Was tun, wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind virtuell gemobbt wird? Grundsätzlich sollten Sie mit Ihrem Kind darüber sprechen, dass es nicht zu viel von sich selbst im Netz preisgeben sollte, weil das Angriffsflächen für Mobber und potenzielle Straftäter bietet. Das ist ein Teil der sogenannten Medienkompetenz.

In einem Faltblatt von Jugendschutz.net heißt es dazu:

● Schütze deine Daten und gib bei der Anmeldung nur das Nötigste an. Mache dein Profil nur Freunden zugänglich und verrate darin nicht zu viel von dir.

● Überlege dir gut, ob du auf Fotos gut zu erkennen sein möchtest. Jeder, der das Bild sehen kann, kann es speichern, verändern und an anderer Stelle veröffentlichen.

● Bleib misstrauisch, denn du weißt nie, wer wirklich hinter einer Internetbekanntschaft steckt. Profilfotos können geklaut sein. Nimm keine Fremden als Freunde an und klicke nicht auf unbekannte Links.

● Triff Bekannte aus dem Internet niemals alleine! Am besten nimmst du deine Eltern mit und wählst einen öffentlichen Ort als Treffpunkt.

● Lass dir nichts gefallen! Wenn du unangenehme Nachrichten oder Beiträge erhältst, brich den Kontakt ab, melde Inhalte und User und sprich mit den Eltern oder Freunden darüber.

● Werde aktiv gegen Mobbing und mach nicht mit, wenn gelästert wird. Fordere andere auf, mit den Beleidigungen aufzuhören oder informiere den Betreiber und Eltern.

● Beachte Spielregeln! Stelle keine anstößigen Inhalte ein. Bevor du Bilder von anderen hochlädst, musst du sie fragen. Auch Bilder von Stars sind meist urheberrechtlich geschützt.

Wenn Sie aufgrund von Verhaltensänderungen den Eindruck haben, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter bereits zum Opfer geworden ist, sollten Sie geschulte Hilfe in Anspruch nehmen. Eine Anlaufstelle dafür kann die „Nummer gegen Kummer“ sein, die mit geschulten Beratern besetzt ist und die auf den Kinderschutzbund zurückgeht. Diese finden Sie hier.

Mach dich schlau und informiere dich vor der Anmeldung bei einer Community über Sicherheitsfunktionen, Beschwerdemög- lichkeit und Kosten.

Jugendgefährdung im Internet – was tut die Politik?

Bundesfamilienministern Franziska Giffey arbeitet an gesetzlichen Regelungen, „die den Jugendschutz in den digitalen Medien verschärfen sollen“. Noch (Stand Januar 2020) ist aber nichts verabschiedet. Zudem agieren die Plattformen, die Hatern & Co. Podien bieten, meist vom Ausland aus, was die Verfolgung von Straftätern im Netz erschweren dürfte.

Kinderschutz-Software installieren?

Eine Option für mehr Sicherheit Ihres Kindes im Internet ist auch Kinderschutz-Software. Eltern können bei verschiedenen dieser Anwendungen bestimmte Webseiten und Inhalte blockieren und beispielsweise Zeitgrenzen für die Nutzung virtueller Anwendungen und das Surfen festlegen oder auf einer White-List festlegen, auf welchen Seiten sich ihr Nachwuchs bewegen darf. Einige Anbieter erlauben auch Protokolle, die Eltern anzeigen, was ihr Kind im Netz tut. Sie werden aber feststellen, dass Jugendliche nicht zu den Freunden solcher Anwendungen gehören. Die Zeitschrift Chip stellt hier die „besten“ Anwendungen dieser Art vor.

PS: Anwendungen im Netz versuchen auch, Kindern und Jugendlichen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Als sogenannte Drittanbieter rechnen sie ihre überteuerten Leistungen dann über die Telefonrechnung eines Mobilfunkanbieters ab. IT-Experte Pascal Reinheimer von reinheimer systemloesungen in Darmstadt: „Solchen Kostenfallen können Sie durch eine Drittanbietersperre begegnen.“ Dies muss schriftlich geschehen! Mehr dazu auf den Seiten der Verbraucherzentrale.

Musterbrief für eine Drittanbietersperre zum Download.

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